September 2022
Wir waren nun schon ein paar Mal in den USA. Dieses mal haben wir uns für die Ostküste entschieden. Wir fliegen also nach Atlanta und fahren während zwei Wochen mit unserem Mietwagen der Küste entlang, bis nach New York.
Nebst den offensichtlichen Highlights wie der Coca-Cola Geburtsstätte Atlanta, Washington D.C. mit dem weissen Haus sowie New York und seinen Hochhäusern, haben wir auch weniger bekannte Orte und Sehenswürdigkeiten besucht. Die USA hat uns auch diesmal nicht enttäuscht und konnte mit der offenen Art der Amerikaner sowie dem abwechslungsreichen Angebot an Attraktionen und Sehenswürdigkeiten überzeugen.
Unsere Route:
Atlanta
In Atlanta angekommen fällt uns etwas sofort auf:
Obwohl es bereits Ende August ist als wir in Atlanta landen, ist das Klima immer noch sehr warm und feucht. Atlanta ist nicht nur die Geburtsstätte von der Coca-Cola Company sondern auch Zentrum historischer Bürgerrechts-Bewegungen in den 1960er Jahren. Die vielen Afroamerikaner fallen schnell auf und machen historisch bedingt einen Grossteil der Bevölkerung der Sudstaaten aus. Wir haben uns etwas in Atlanta umgesehen, einen Besuch im Süssgetränkeparadies „Coca Cola Museum“ gemacht und uns von rasanten Achterbahnen durch die wärme Georgias reissen lassen.
Die Stadt ist mit ein paar charmanten Orten ausgestattet, bietet aber abseits des Zentrums nicht viel Sehenswertes.
Etwas ausserhalb der Stadt befindet sich einer von 27 Six-Flags Freizeit- und Achterbahnparks der USA, Canada und Mexikos. Der «Six Flags over Georgia» wurde 1967 eröffnet und bietet heute 43 Attraktionen wobei es sich bei 11 davon um grosse Achterbahnen handelt. Eine der bekanntesten Bahnen ist der «Goliath». Wer die Silverstar aus dem Europapark kennt, weiss was einem auf dieser Bahn erwartet. Uns hat aber die Bahn «Twisted Cyclone» weitaus besser gefallen. Die Bahn wurde erst 2018 eröffnet und ist ein hybrid aus Holz und Stahl. Eine unserer Top 3 Achterbahnen, welche wir jemals fahren durften.
Einen guten Eindruck von der Bahn könnt ihr auf dem Video sehen.
Auch wenn der ein oder andere beim Anblick des Videos schmunzeln mag, garantieren wir euch, die Bahn hat es in Sich.
Im weiteren Verlauf dieses Blog-Eintrags sind die Kapitel nach Bundesstaaten sortiert. Die Reihenfolge entspricht unserer Route. Unsere persönlichen Eindrücke in Form von Fotos findet ihr, wie gewohnt, passend zum dazugehörigen Abschnitt in einer kleinen Galerie.
Georgia
Savannah
Nach zwei Tagen Atlanta sind wir an die Küste gefahren. Genauer gesagt in eine kleine Ortschaft namens «Savannah». In Savannah besuchten wir das hübsche Ortszentrum, das Haus eines Farmers welcher sein Vermögen hauptsächlich mit der Sklaverei gemacht hat und einen historischen Ort an welchem früher Reis angebaut wurde. Tatsächlich wird diese Gegend noch heute von den Überresten der Sklaverei begleitet. Glücklicherweise hat sich seither einiges verändert. Wir können uns kaum vorstellen was es bedeutete, fernab von der Heimat für einen fremden Menschen für den Rest des Lebens arbeiten zu müssen. Wohlgemerkt ohne Bezahlung und Freiheiten, bei 35 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit. Was ebenfalls sehr beeindruckend ist, sind die einzigartigen Eindrücke der Natur. Nebst moosbehangenen Bäumen gibt es viele Tiere zu beobachten. Bunte Vögel, Frösche, Hasen und Alligatoren. Alle leben sie gemeinsam in einem erstaunlichen Ökosystem und ertragen die Hitze bestimmt besser als unsereins.
South Carolina
Charleston und Myrtle Beach
Von Myrtle Beach hatten wir bereits im Vorfeld nur gutes Gelesen. Und tatsächlich hat uns dieser Ort, direkt am Meer, überrascht. Hier gibt es typisch amerikanisch viele Unterhaltungsmöglichkeiten. Wir besuchten das Hollywood Wax Museum und liefen kichernd durch das dazugehörige Spiegellabyrinth. Etwas weiter die Strasse runter, fanden wir per Zufall einen gut belebten Attraktions-Viertel. (Broadway at the Beach). Hier konnte man ins verrückte «WonderWorks» Haus, eine Jet-Boat Fahrt unternehmen oder die völlig überfressenen Fische füttern. Natürlich gibt es dort auch Restaurants, ein Aquarium und Shopping Möglichkeiten. Den Abend haben wir in unserem Hotelpool und einem Besuch beim Asiaten um die Ecke ausklingen lassen.
North Carolina
New Bern, Kill Devil Hills
In unserem altbekannten Bern waren wir schon ein oder zweimal. Wo wir aber noch nie waren ist «New Bern«. Ja, das alte und das neue Bern haben tatsächlich Ähnlichkeiten zueinander. So wurde uns bei der Ortseinfahrt, als wir die Flagge der Stadt sahen, sofort klar: «Das kann kein Zufall sein». New Bern ist ansonsten nichts anderes als ein sauberes, kleines Städtchen in North Carolina. Und wäre es nicht durch Zufall auf unserer Route gewesen, wären wir wohl auch niemals dorthin gefahren. Was wir zuvor nicht wussten und uns überraschte: New Bern ist tatsächlich die Geburtsstätte von Pepsi Cola. Wer hätte es gewusst?
Unser eigentliches Ziel in North Carolina liegt etwas weiter nördlich und gilt als Geburtsort der Fliegerei. Kitty Hawk, oder genauer gesagt, Kill Devil Hill. Das ist genau jener Ort an denen die beiden Brüder Wilbur und Orville Wright ihr erstes, tatsächlich fliegendes, Flugzeug gebaut haben. Auch wenn das Ding beim ersten Flug nur knapp 40 Meter Distanz in etwa 3 Metern Höhe schaffte, war in diesem Dezember im Jahr 1903 der Grundstein für das, was wir heute als Flugzeuge kennen, gelegt. Tatsächlich unternahmen die beiden Brüder 4 Flüge an jenem Tag und schafften beim vierten sogar eine Distanz von 260 Metern. Heute lächerlich war dies damals eine unglaubliche Errungenschaft. All dies Erfuhren wir an eben jenem historischen Ort in Kitty Hawk. Mehr Informationen dazu: Wright Brothers National Memorial.
Kitty Hawk hat abseits davon tatsächlich nicht viel zu bieten. Kein Wunder, wurde es von den Gebrüdern Wright genau deshalb als perfekten Ort ausgewählt. Es liegt etwas abgelegen, besteht hauptsächlich aus Sand und wird die meiste Zeit im Jahr von einem konstanten Wind besucht.
Virginia
Norfolk, Newport News, Richmond
Ursprünglich wollten wir in Virginia den «Bush Gardens Williamsburg» besuchen. Doch aufgrund der Tatsache, dass ausgerechnet an diesem Wochende der «Labor Day» war, haben wir darauf verzichtet. Die Ticketpreise waren astronomisch hoch und die vielen Menschen nicht nach unserem Geschmack. Also schauten wir uns in Norfolk das «Nauticus Museum» mit dem dazugehörigen «Battleship Wisconsin» an.
Aufgrund des etwas engen Zeitplans blieb uns auch nicht viel mehr Zeit um noch etwas anderes anzuschauen. Ein Road-Trip nach Washington stand auf dem Programm.
Washington D.C.
Die Hauptstadt von den vereinigten Staaten von Amerika. Das weisse Haus dürfen wir aus etwa 500m Entfernung betrachten. Aber macht nichts, es ist sowieso viel kleiner als Gedacht und während unseres Besuchs war der Präsident nicht da. Das Kapitol, der United States Botanic Garden, das Naturhistorische Museum und der Smithsonian Zoo waren unsere Highlights. Die grösste Überraschung Washingtons: Das Pentagon liegt gleich neben unserem Hotel. Bis dahin dachte ich immer, das sei ganz woanders. Wie man sich irren kann. Offiziell waren wir auch nicht mehr in Washington D.C., aber Arlington ist von Washington etwa soweit entfernt wie Altstätten von Zürich.
Was uns während unseres Urlaubs aufgefallen ist, sind die gut gelaunten und positiven Menschen. Wir wissen immer noch nicht, woran die durchwegs schlechte Stimmung bei unserem letzten Urlaub in Florida lag.
New Jersey
Atlantic City
Unsere Augen funkelten beim Gedanken an ein Las Vegas direkt am Meer. Genau dies verspricht Atlantic City. Die Wahrheit ist, es fühlte sich mehr wie eine billige, etwas in die Jahre gekommene und viel kleinere Kopie an. Trotzdem liessen wir es uns nicht entgehen ein paar Dollar mit unserem Lieblings Casino-Spiel «Craps» zu verspielen. Genau wie in Las Vegas, kann man hier sehr günstig und sehr komfortabel übernachten. Leider zeigte sich während unseren zwei Tagen in Atlantic City das Wetter nicht von seiner schönsten Seite, weshalb wir die meiste Zeit drinnen statt draussen verbracht haben. Zum Glück gab es doch ein paar Dinge zu sehen in und um unser Hotel.
Bevor wir weiter nach New York fuhren, machten wir einen Zwischenhalt bei den Jersey Shore Premium Outlets. Premium ist auch das Stichwort der letzten Tage unseres Urlaubs.
New York
New York
Um in die richtige Stimmung zu kommen, hier klicken!
Während Frank Sinatra trällert schreibe ich, was euch in New York erwartet. Wer mag, kann sich dazu die passenden Bilder in der Galerie ansehen.
Ich halte mich kurz, da bestimmt jeder schon von New York und seinen Highlight gehört hat. Die Stadt hat einen äusserst reizvollen Ruf und trumpft tatsächlich mit der ein oder anderen Eigenheit auf. Nüchtern betrachtet ist und bleibt es eine Grosstadt. Die Strassen sind mit Autos gefüllt, die Menschen laufen im Eiltempo an den imposant wirkenden Hochhäusern vorbei und alles kostet dreimal soviel wie sonst wo. Zugegeben, der erste Eindruck mit der Häuserschlucht und den gigantischen Wolkenkratzern hat etwas beflügelndes.
Da wir nun doch schon die eine oder andere grosse Stadt auf dieser Welt gesehen haben, vermissen wir etwas die Einzigartigkeit, oder besser gesagt, den spürbaren Charakter dieser Stadt. Ich bin überzeugt, wessen Budget nach oben offen ist, kann hier eine Menge erleben. Abseits der gutbetuchten Restaurants, Premium Museen und den unbezahlbaren Hausdächern sieht die Welt aber deutlich nüchterner aus. Nicht falsch verstehen, New York ist und bleibt eine Reise dahin Wert, aber wir hatten uns mehr erhofft.
Wir freuen uns auf eure Meinung. Schreibt uns in die Kommentare, wenn euch etwas gefehlt hat.
Bis die Tage
Michael und Jeanine